Das knifflige Ding mit den Entscheidungslücken

Was immer du tust, tu es richtig und tu es in logischer Konsequenz. Ansonsten klärt der Hund die Situation auf seine Art.

Über Beziehungsarbeit haben wir schon geredet.
Über dich und deine Einstellung dazu ebenfalls.

Jetzt zum Hund.
Sprich, zu seinem Wesen, welches du verstehen musst.
Damit du artgerecht kommunizieren kannst.
Damit der Hund versteht, was du willst und du kriegst, was du willst.
Damit der Hund seinen Platz in dieser Welt findet.
Damit der Hund Vertrauen in seinen Platz auf dieser Welt findet.
Damit der Hund nicht deine Entscheidungslücken ausfüllen muss.

Hä?
Entscheidungslücken?!
Ja genau, Entscheidungslücken!
Das ist das, was sich auftut, wenn du nicht klar bist.
Das ist das, worauf dein Hund eigenverantwortlich reagiert.
Das ist das, was nicht passieren darf.
Das ist das, was du unbedingt verhindern musst.

Was du nicht sagst!
Und warum ist dem so?
Nun, im Prinzip ist das ziemlich einfach.
Einfach, weil der Hund ein soziales Wesen ist.
Einfach, weil der Hund um einiges sozialer ist als du.
Er bezieht stets Position für die Familie.
Dafür kann er nichts – sein Verhaltenscode schreibt ihm das so vor.
Ist die Sozialordnung klar, muss er für nichts Position beziehen.
Ist die Sozialordnung ungenau, klärt er Situationen eigenverantwortlich.

In anderen Worten:
Muss der Hund etwas klären, hapert es an der Autorität. Hapert’s an der Autorität, stimmt die soziale Ordnung nicht. Stimmt die soziale Ordnung nicht, fehlt dem Hund die Orientierung. Fehlt dem Hund die Orientierung, fühlt er sich unsicher. Fühlt sich der Hund unsicher, kann er sich nicht entwickeln. Kann sich der Hund nicht entwickeln, dann …

Ja was, …?
Was ist dann?

Dann hast du versagt!

Versagt – ich!?
Ist das jetzt ein Vorwurf?
Nein, nur eine Feststellung.
Quasi ein Befund aus der Distanz.
Schauen wir deshalb etwas genauer hin …