Ich sag dir jetzt mal was zum Thema Erziehung

Erziehung ist eine ziemliche Plackerei und trotzdem total unterbewertet. Gibt sie doch nebst Sicherheit und Schutz auch Halt und Orientierung.

Aber Augen auf!
Erziehung ist an eine Hierarchie gebunden.
Erziehung ist stets an eine Autorität geknüpft.
Erziehung ist demzufolge eine Verantwortung.
Überdies ist Erziehung ist niemals einfach.
Allerdings ist Erziehung immer notwendig!

Notwendig?
Immer!?
Ohne Scheiss?

Ja, ohne Scheiss!
Ich sag dir in Heiliger Dreifaltigkeit auch warum: Weil, erstens, ohne Erziehung nichts funktioniert. Weder, zweitens, das Leben an und für sich, noch, drittens, das Überleben insbesondere.

Heiliger Bimbam!
Ist das wahr?
Und warum ist das so?
Weil fehlende und unzulängliche Erziehung unweigerlich zu asozialem Verhalten führt. In einer Welt, wo keiner mehr wollen muss, dafür jedermann nach dem Lustprinzip dürfen soll, niemand eine profunde Ahnung hat, aber jeder dem vis-a-vis sagt, worum es geht, ist das die logische Konsequenz.

Du glaubst mir nicht?!
Dann richte deinen Blick auf unsere Gesellschaft und du lugst der traurigen Bilanz einer vernachlässigten Erziehung tief in den faulig stinkenden Rachen.

Aber hallo!
Sonst geht’s dir gut – oder?!
Nun ja, irgendwie schon.
Nein, eigentlich nicht!
Eigentlich mache ich mir Sorgen.

Ich zermartere mir nämlich das Hirn, aus welchem Grund es das Konzept Erziehung so saumässig schwer hat. Warum es reihum auf Ablehnung und Unwillen stösst. Weshalb sich alle Welt mit Händen und Füssen dagegen wehrt. Besteht Erziehung doch in der Hauptsache darin, die Erfahrungen des Erfahrenen an den Unerfahrenen weiterzugeben. Mit dem Ziel, junges Leben lebenstüchtig zu machen und es für sein irdisches Dasein zu qualifizieren.

Um an einer meiner vorherigen Aussagen anzuknüpfen: Der Hund ist das deutlich sozialere Wesen als du und ich. Sein Naturell verlangt nicht nach Individualität und Unabhängigkeit. Im Gegenteil: Worauf der Hund aus ist, weil er instinktiv weiss, was er braucht, ist eine tipptopp funktionierende und verlässliche Familie. Besser gesagt, die Erfahrungen einer Familie, die ihn für das Leben anleiten und auf das Leben einüben.

Da ich kein Wissenschaftler bin, möchte ich mich auch nicht in der Breite darüber auslassen, ob ein Hund denken kann oder nicht. Fakt ist, dass er anhand seiner Instinkte zu Höchstleistungen fähig ist. Mit schlafwandlerischer Sicherheit spürt er, was nötig ist, um sich im Leben zu behaupten: Nämlich Praxis aus der Praxis für die Praxis.

Hmm …
Praxis?
Wie meinst du das?
Ich mein das so:
Ich nutze Praxis als Ersatzwort für Erfahrungen, Geübtheit, Wissen, Routine, Kompetenz und Sicherheit.

Aha!
Und wo kommt derlei her?
Derlei kommt nicht.
Derlei wird gemacht.
Derlei wird erlitten.
Derlei wird durchlebt.
Derlei wird überstanden.
Derlei wird ertragen.
Derlei wird gesammelt.
Derlei wird gespeichert.

Kurzum und in anderen, frischeren, Worten zusammengefasst: Erziehung setzt Lebenserfahrung und etwas Weltkenntnis voraus.

Boah!
Ist das anstrengend!
Ja, das ist anstrengend.
Derlei zehrt an den Kräften.

Ich wies bereits darauf hin: Erziehung ist eine ziemliche Plackerei. Und darum unterbrechen wir hier mal kurz. Gestalte die Verschnaufpause aktiv. Ein zügiger Spaziergang an der frischen Luft wird dir guttun. Oder Yoga. Versuchs mit Yoga. Yoga wirkt oft Wunder. Hauptsache, du schaltest einen Moment ab und revitalisierst dich.