Denkansatz von Wölfchen

Mutter Erde tut nicht, was uns passt. Also wird beschnitten, manipuliert und bezwungen. Aber es geht auch anders. Eigentlich geht es nur anders.

Wer verstehen möchte, was Wölfchen erwirken will, muss zuvor begreifen, worauf dessen Weltbild im Wesentlichen gründet. Nämlich auf der These des griechischen Philosophen Aristoteles, die besagt, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile.

Hä?
Verstehe nur Bahnhof.
Schon klar.
Das geht nicht nur dir so.
Anderen ging das anfänglich genauso.
Am Ende des Tages sind wir allerdings alle schlau.
Die einen vorher, die anderen nachher.

Mehr als die Summe seiner Teile ist das, was aus dem Zusammenwirken der einzelnen Teile und deren Wechselwirkungen entsteht – ergo unterm Strich herauskommt. Man nennt diesen Vorgang auch Synergismus. Aber bitte, vergiss diese Begrifflichkeiten vorderhand einmal. Im Grossen und Ganzen geht es darum, dass in dieser Welt nichts für sich allein dasteht und alles mit allem auf irgendeine Weise zusammenhängt. Du selbst übrigens auch!

Ich auch?
Ernsthaft?
Ja, du auch!
Genauso wie ich, sie und er und die dort drüben.
Aber bitte, übe dich noch einen kurzen Moment in Geduld; ich komme darauf zurück. Versprochen!

Lass uns schrittweise vorgehen. Erstens ist es das klüger, weil so, zweitens, die Gefahr, sich in Wölfchens Gedankengut zu verstolpern, kleiner ist.

Im Kern geht es um artgerechten Umgang mit Tieren. Und, jetzt kommt Aristoteles´ Gedanke ins Spiel, weil alles mit allem zusammenhängt, also auch der Mensch kein von der Natur unabhängiges oder ihr überlegenes Wesen ist, sondern Teil davon, sollte er diesem Umstand, verdammt nochmal, auch Rechnung tragen. Oder, wie es Chief Seattle, Häuptling der Suquamish und Duwamish formulierte: «Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gewebt, er ist nur ein Faden darin. Was immer er dem Netz antut, tut er sich selbst an».

Alles klar soweit?
Hast du das im Grundsatz kapiert?
Ja, irgendwie schon.
Gut, jetzt zu dir.

Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gewebt, er ist nur ein Faden darin. Was immer er dem Netz antut, tut er sich selbst an.

Wenn der Groschen einmal gefallen ist und du kapiert hast, in welch fragilem System du dich tagtäglich bewegst, kannst du selbst im Schlaf nachvollziehen, dass es absolut nichts bringt, wenn du mit schweren Gerätschaften an Seidenfäden herumfuhrwerkst. In anderen Worten: Es würde dir gut bekommen, wenn du dich im Wachzustand und mit voller Absicht auf die natürlichen Gesetzmässigkeiten einlässt, dabei in Ruhe lässt, was ist und wie es ist und für einmal ausschliesslich Zuschauer bist.

Ich, nur Zuschauer?
Ja genau. Nur Zuschauer.

Also Augen auf, Klappe zu, Füsse stillhalten, nichts anfassen und sich nicht einmischen. Beim Beobachten geht es ausschliesslich darum, Geschehnisse genauer in den Blick zu nehmen und Bezüge herzustellen. Mit dem Ziel, zu verstehen und daraus zu lernen. Mitunter auch das, worin artgerechte Arbeit mit Tieren und, im Speziellen, Hundeerziehung besteht.

Fazit:
Bevor du handeln kannst, musst du verstehen und damit du verstehst, musst du zugucken, wie die Dinge zusammenspielen, wie alles immer in einem Kontext entsteht, unter zahllosen Ursachen und Bedingungen. Womit wir wieder am Anfang dieser Geschichte sind und diese folglich für den Moment beenden.